Von the dark nut auf Pixabay

Seit März müssen viele von uns ausschließlich oder jedenfalls zu großen Teilen im Home Office arbeiten. In mancher Hinsicht kann das sehr vorteilhaft sein, zum Beispiel weil man sich den Weg ins Büro sparen kann und mehr Zeit mit dem*r Partner*in verbringt. Gerade der Zwang, zuhause zu bleiben, kann sich langfristig aber auch als große Herausforderung darstellen. In dieser Reihe möchte ich ein paar Tipps und Tricks mit euch teilen, die mir die Heimarbeit erleichtert haben.

Ein wichtiger Punkt, der gerne übersehen wird, ist, sich zuhause gut auszustatten. Natürlich hat nicht jede*r den Platz und das Geld für das beste Equipment, trotzdem gibt es ein paar Möbelstücke und Gegenstände, die ich persönlich nicht missen möchte, und die vielleicht eine schöne Idee sind, was man mit dem Weihnachtsgeld anfangen könnte.

  • Ein guter, möglichst ergonomischer Schreibtischstuhl erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern ist vor allem langfristig für die Gesundheit wichtig. Meinen Schreibtischstuhl habe ich für unter 100 Euro gebraucht gekauft und bin sehr zufrieden damit. Wer so klein ist wie ich, kann den Schreibtischstuhl noch mit einer Fußstütze kombinieren, damit die Füße nicht in der Luft hängen. Ich habe mir gerade erst eine Fußstütze angeschafft und kann kaum glauben, wie viel bequemer es damit ist, am Schreibtisch zu sitzen.
  • Meinen höhenverstellbaren Schreibtisch möchte ich nicht mehr missen. Ich versuche, täglich insgesamt 1-2 Stunden im Stehen zu arbeiten (in mehreren 20-30 Minuten Blöcken) und merke, dass das meinem Körper gut tut und ich dabei auch wacher und aufmerksamer bin. Als günstigere Variante gibt es auch Aufsätze, die man auf den Schreibtisch stellt, um so einen Steh-Arbeitsplatz einzurichten. Natürlich eignet sich nicht jede Tätigkeit dazu, im Stehen durchgeführt zu werden. Ich persönlich kann im Stehen nicht so gut am eigentlichen Text der Dissertation arbeiten, aber in Datenbanken recherchieren, Lesen und Notizen machen funktionieren alle wunderbar stehend.
  • Ein zweiter Bildschirm ist ebenfalls ein Gegenstand, ohne den ich kaum noch arbeiten könnte. Beim Promovieren waren bei mir immer Citavi und das Word-Dokument gleichzeitig auf, außerdem noch meine Notizen in One Note. So konnte ich mit einem Blick auf den zweiten Bildschirm alles erfassen und musste nicht ständig das Fenster wechseln. Eng damit verbunden ist auch eine externe Tastatur und eine (kabellose) Maus.
  • Auch eine gute Schreibtischlampe finde ich sehr wichtig. Vor einigen Jahren habe ich mir eine Tageslicht-Schreibtischlampe gegönnt, deren Helligkeit und Lichtfarbe ich einstellen kann. Mittlerweile bin ich nicht sicher, ob es nicht auch eine einfachere getan hätte. Aber so oder so bleibt Licht am Arbeitsplatz unheimlich wichtig für die Augen und die Aufmerksamkeit.
  • Gerade für Doktorand*innen empfehle ich, einen Bücherständer zu verwenden, mit dem man Bücher aufgeklappt und schräg aufstellen kann. Das tut dem Rücken gut, weil man sich nicht ständig vornüberbeugt (eine Haltung, die im Verdacht steht, Depressionen zu begünstigen), und lässt zugleich die Hände frei. Gerade, wenn man viel mit gedruckter Literatur in Monografien, Sammel- oder Zeitschriftenbänden arbeitet, ist so ein Ständer absolut Gold wert – und im Übrigen bekommt man sie schon für um die 20 Euro.
  • Wer mit anderen zusammen oder in einer lauten Umgebung lebt, kann sich außerdem mit geräuschunterdrückenden Kopfhörern einen großen Gefallen tun. Damit lässt es sich auch zu zweit in einem Raum gut arbeiten oder eine laute Straße vor dem Fenster ausblenden.
  • Schließlich finde ich auch einen Drucker (oder eine Druck-Scan-Kombi) sehr hilfreich. Gerade wenn man in der späteren Phase der Promotion ist, in der man viel überarbeitet, hilft es ungemein, den Text am Papier zu lesen und zu korrigieren, weil man so einfach andere Fehler findet als am Bildschirm. Langfristig kann es günstiger sein, als immer zum Copyshop zu fahren, vor allem ist es aber praktischer, als jedes Mal irgendwohin fahren zu müssen.

Ganz wichtig ist aus meiner Sicht vor allem, einen festen Platz zu haben, der ausschließlich oder zumindest überwiegend der Arbeit gewidmet ist, an dem man sich also auf die Arbeit konzentriert. Das heißt aber nicht, dass man es nicht auch nutzen kann, zuhause mehr Freiheiten zu haben. Persönlich ziehe ich mich zum Lesen auch gerne mal aufs Sofa zurück und mache mir handschriftlich oder mit der Diktier-Funktion am Handy Notizen. Wer viel auf dem Sofa oder im Bett arbeitet, kann sich ein Laptopkissen anschaffen, damit der Laptop nicht direkt auf den Beinen liegt. Gut für den Rücken ist dann außerdem ein dreieckiges Rückenstützkissen. Im Sommer sitze ich für etwas Abwechslung, Tageslicht und frische Luft auch gerne auf dem Balkon oder im Park. Aber der Haupt-Arbeitsplatz bleibt mein Schreibtisch und dort bin ich auch am Produktivsten.


Welches Hilfsmittel ist für euch am Wichtigsten? Wenn ich mich für eine Sache entscheiden müsste, wäre es ein zweiter Bildschirm (zusammen mit einer externen Tastatur und Maus), gefolgt vom höhenverstellbaren Schreibtisch.

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