Wer sich entschieden hat, zu promovieren (Entscheidungshilfen dazu gibt es zB in diesem Beitrag) oder sich für eine Promotion interessiert, muss sich als Nächstes mit den Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Dabei ist natürlich der wichtigste Schritt, sich eine*n Doktormutter*vater und ein Promotionsthema zu suchen – diese Themen werden in eigenen Beiträgen behandelt.
Formale Voraussetzungen
Als Erstes sollte man dafür einen Blick in die Promotionsordnung der in Frage kommenden Fakultät(en) werfen. Zugangsvoraussetzungen zu einem Promotionsstudium ist in der Regel ein erstes Staatsexamen mit mindestens “vollbefriedigend” (oder ein vergleichbarer Studienabschluss). Zudem wird häufig vorausgesetzt, dass man erfolgreich eine Seminararbeit (meistens heißt das mit der Note “gut”) absolviert hat. Die Details können durchaus schwanken.
Wer kein Prädikatsexamen hat, kann in der Regel aber einen Antrag auf (Sonder-)Zulassung stellen (auch “Dispens” genannt). Auch die Voraussetzungen dafür sind unterschiedlich: manchmal wird mindestens ein “befriedigend” im ersten Staatsexamen sowie eine bereits absolvierte Seminararbeit mit einer bestimmten Note verlangt, manchmal muss man ein weiteres Seminar an der Universität absolvieren, an der man promovieren möchte. Häufig ist es möglich, diese Seminararbeit zu Beginn der Promotionszeit zu machen, denn den Antrag auf Zulassung muss man formal in der Regel erst kurz vor Abgabe der Dissertation stellen. Aber natürlich ist es sinnvoll, gleich zu Beginn zu klären, ob die Voraussetzungen erfüllt werden können.
Für diesbezügliche Fragen gibt es in der Regel eine*n zuständige*n Professor*in der Fakultät, bei dem*der man sich melden kann. Alternativ kann man sich natürlich auch mit einer*m potentieller*n Doktormutter*vater darüber unterhalten, die*der in der Regel ebenfalls Erfahrung mit diesen Vorgängen hat.
Persönliche Rahmenbedingungen
Neben den formalen Voraussetzungen muss man sich auch um die persönlichen Rahmenbedingungen kümmern.
Die meisten Doktorand*innen leben auch dort, wo sie promovieren, oder ziehen für die Promotion um. Zwingend ist das allerdings – nicht erst seit Corona – nicht. Wer nicht zugleich am Lehrstuhl der betreuenden Person arbeitet, kann auch ganz woanders leben. Das hat einige Nachteile, zum Beispiel die jeder “externen” Promotion, dass man nicht so häufig im direkten Kontakt zur*m Doktorvater*Mutter steht. Darüber hinaus kann es in diesem Fall aber auch schwieriger sein, an Literatur zu kommen, wenn es keine juristische Bibliothek in der Nähe gibt oder man dort als Nicht-Student*in keinen oder nur eingeschränkten Zugriff hat. Wer allerdings bereits eine Stelle an einem anderen Ort hat oder aus familiären oder persönlichen Gründen räumlich gebunden ist, kann auch anderswo promovieren.
Ein weiterer Schritt in der Vorbereitung der persönlichen Rahmenbedingungen ist es, sich um die Finanzierung zu kümmern. Letztlich kann man alles neben der Promotion machen, was genug Zeit für die Arbeit an der Dissertation lässt und zugleich ausreichend Geld zum Leben produziert. Dabei sollte man sich auch nicht scheuen, sich auf Stipendien zu bewerben. Bei den verschiedenen Begabtenförderungswerken zählt nämlich mehr, als nur Noten. An manchen Universitäten gibt es zudem – zum Beispiel als Frauen- oder Erstakademiker-Förderung – eine Art Überbrückungsstipendium, das auf einige Monate begrenzt ist und für die Finanzierung sorgt, bis ein dauerhafter Job gefunden wurde.